Qualifizierter Entzug
Allgemeine Information
Wir sehen unseren Auftrag darin, kranken Menschen in einem ganzheitlichem Konzept zu helfen. Dazu gehören neben einer qualifizierten medizinischen Behandlung die Annahme des Suchtkranken als Person und Angebote, die dem Betroffenen in seinen inneren und äußeren Bezügen gerecht werden.
Qualifizierte Entzugsbehandlung
Die Entzugsbehandlung ist für den Suchtkranken ein wichtiger und notwendiger Schritt, damit langfristig ein Ausstieg aus der Sucht gelingen kann.
Als Behandlungsmöglichkeit dazu wird bei uns ein Qualifizierter Entzug angeboten.
Dieser beinhaltet neben der medikamentösen Entgiftung – zur Minderung körperlicher Entzugserscheinungen – ein umfangreiches Behandlungskonzept der Motivationstherapie, in welche sucht- und sozialtherapeutische Behandlungsbausteine integriert sind.
Unser Anliegen ist es, neben der körperlichen Entgiftungsbehandlung den Suchtkranken über die schädlichen Folgen des Suchtmittels aufzuklären und seine Motivation für weitergehende Hilfen zur Erlangung einer stabilen und zufriedenen Abstinenz zu wecken bzw. zu fördern. Gemeinsam mit dem Patienten erarbeiten wir Therapieziele zur Neuorientierung, Wiedererlangung und Stärkung der eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen.
Unser Team besteht aus Ärzten, Suchttherapeuten, Sozialarbeitern, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten sowie einem qualifizierten Pflegeteam.
Wir sind Mitglied im „Arbeitskreis Qualifizierter Entzug in der Inneren Medizin“ – AKQEIM (ein Arbeitskreis des BDI – Bund Deutscher Internisten).
Zielgruppe
Die Qualifizierte Entzugsbehandlung richtet sich an erwachsene Frauen und Männer mit einer Alkohol- und/oder Medikamentenabhängigkeit, die eine Verbesserung ihrer Lebensqualität anstreben und dazu ihr Konsumverhalten verändern möchten. Wir bieten dabei ein bewusst niederschwelliges Angebot zur stationären Aufnahme an (ohne Vorgespräche/ Aufnahmetests/ vorherige Abstinenz usw.).
Therapiedauer
Unser Programm ist derzeit auf eine Behandlungsdauer von ca. 10 bis 12 Tage ausgelegt. Abweichend davon kann die Behandlungszeit an die Situation jedes Einzelnen angepasst werden (z. B. kurze Kriseninterventionen bei wiederholter Aufnahme oder Verlängerung des Aufenthaltes, wenn weitere behandlungsbedürftige Erkrankungen vorliegen).
Aufnahme
Sie benötigen einen Einweisungsschein von Ihrem Hausarzt. Die Anmeldung in unserem Haus erfolgt entweder durch Sie selber, über den einweisenden Arzt, die Beratungsstelle oder Angehörige von Ihnen.
Eine Ansprechperson für einen Aufnahmetermin erreichen Sie über: Tel. 039454/82411 (Station Innere). In Notfällen ist eine kurzfristige Aufnahme nach vorheriger telefonischer Anmeldung zur Akutbehandlung möglich.
Die Kosten der Behandlung werden von den Krankenkassen übernommen.
Angebote und Leistungen
- Körperliche, medikamentös unterstützte Entgiftungsbehandlung
- Medizinische Diagnostik und Behandlung (u. a. Behandlung körperlicher Begleiterkrankungen, wie z. B. Diabetes mellitus, Leberzirrhose, Bluthochdruck)
- Wenn erforderlich: Psychiatrische Diagnostik und Behandlung
- Möglichkeit intensivmedizinischer Versorgung bei Komplikationen wie Delir und schwerwiegenden Begleiterkrankungen
- Behandlung vor Rückfall zur psychischen und Abstinenzstabilisierung als Krisenintervention
Behandlungsprogramm der Motivationstherapie
- Tägliche gruppentherapeutische Gespräche / Motivationsgruppen
- Einzeltherapeutische Gespräche
- Beschäftigungs- und Kreativtherapie
- Informations-/Fortbildungsveranstaltungen zu verschiedenen Aspekten von Suchtproblemen
- Paar- und Angehörigengespräche
- Besinnungen
- Sportliche Aktivitäten, Bewegungsprogramme, Spaziergänge, Kegeln Tischtennis
- Förderung sozialer Kompetenzen und Stressbewältigungsmaßnahmen
- Sozialsprechstunden mit Unterstützung bei Antragstellungen und Kostenklärung, Unterstützung bei sozialen Problemen
- Vermittlung in weiterführende Behandlungen
- Vorstellung von externen Selbsthilfegruppen
- Angebote für seelsorgerliche Gespräche
Weiterbehandlung
Wir sehen die Suchtkrankheit als einen Prozess, der sich meist über Jahre entwickelte. Um eine dauerhafte Abstinenz zu erreichen, ist nach einer Qualifizierten Entzugsbehandlung oft eine Entwöhnungsbehandlung in einer Rehabilitationseinrichtung sinnvoll.
Weiterführende Behandlung ist z.B. in unserer Rehabilitationsklinik oder in einer anderen Klinik möglich. Bei der Antragstellung und Kostenklärung steht Ihnen unser Sozialdienst zur Seite.
Es bestehen enge Kontakte zu den weiterbehandelnden Einrichtungen, Suchtberatungsstellen, Selbsthilfegruppen und niedergelassenen Ärzten.
Leitung:
Chefarzt Dr. med.
Christian Woratz
Telefon: 039454/82401
(Sekretariat)
Kontakt:
Diakonie-Krankenhaus Harz GmbH
Innere Abteilung
Brockenstr. 1
38875 Oberharz am Brocken OT Elbingerode
Telefon Station:
039454 / 8 24 11
Fax:
039454 / 8 24 03
info(at)diako-harz.de